"Batleth" - der F5D nach 2005er Reglement der Akamodell München

Seit Anfang 2005 haben sich die Regeln für F5D-Elektropylon geändert. Vorher war der Akku auf 425gr beschränkt, der Antrieb war frei, ebenso wie das Modell, es musste lediglich eine maximale Flächenbelastung von 75gr/dm² eingehalten werden. Resultat der ganzen Geschichte, war ein Leichtbauwettbewerb, die Modelle wogen um die 800gr flugfertig, teils noch drunter und hatten etwa 11dm² Flächeninhalt (inklusive Höhenleitwerk). Um so kleiner und leichter, desto schneller wurden die Flieger. Das Regelwerk stammte aber aus Zeiten, wo die Akkus noch weit von dem entfernt waren, was heute möglich ist, bürstenlose Motoren waren noch Quark im Schaufenster.

Um die Modelle einzubremsen und es einfacher zu machen, konkurrenzfähige Flieger zu bauen, wurde ein Mindestgewicht von 1kg eingeführt und die maximale Flächenbelastung auf 65gr/dm² reduziert. Mindestflächeninhalt der Flieger somit 15,4dm² und kein direkter Vorteil mehr durch übermäßigen Leichtbau, kleiner kann man dadurch nicht mehr werden. Sinnvoll müssen die Flieger aber weiterhin aufgebaut werden, da die neuen Modelle strukturell anspruchsvoller geworden sind.

Passend zu den neuen Regeln hat die Akamodell München einen Urmodellsatz für den Batleth erstellt.

Verpackt ist der Urmodellsatz in einer großen, professionellen Transportkiste, einziger Nachteil, alleine ist diese nicht zu tragen. Dafür sind so die Urmodelle sorgenfrei zu transportieren.

Beim Auspacken werden große Mengen an Auspolsterung frei, ein alter Umzugskarton zur Zwischenlagerung ist nicht untertrieben. Teils passend zur Box zugeschnittener, großflächiger Schaumstoff, Luftpolsterfolie non stop und Styroblöcke zum festlegen der Urmodelle.

Zugegebenermaßen sind diese Bilder bei mir erst beim Einpacken nach dem Abformen entstanden. Das Auspacken ist wie Weihnachten und da fotografiert man nicht ausgiebig rum .

 

Nach einiger Zeit liegt der vollständige Urmodellsatz vor einem:

Von oben nach unten durchgehend: Tragflächenunterseite, Tragflächenoberseite, Rumpf links/rechts, Leitwerksurmodell in doppelter Ausführung und ein Urmodell für eine Servoabdeckungsform.

In der Transportbox finden sich dazu die passenden Trennbretter nebst Schrauben. Trennbretter ansetzen mittels Schraubzwingen, gehört hier der Vergangenheit an. Dazu Trennwachs, Passstifte, Schrauben zum Einsetzen in die Urmodelle, um Verschraubungen in der Form mit einzulaminieren, ...

Das nenne ich mehr als vollständig.

Erstes Fazit nach dem Auspacken des Urmodellsatzes und dem ersten Einwachsen und Polieren, es ist ein Urmodellsatz einer neuen Generation. Die Ausgereiftheit und Vorarbeit, die geleistet wurde, übertrifft den Tokoloschi und Raketenwurm 1 bei weitem. Es fängt bei dem Urmodellsatz an, wie er einem zur Verfügung gestellt wird. Die Verpackung in einer Transportbox auf Konzertequipmentniveau, alles sorgfältig abgepolstert verstaut, das hat was.

Die Vollständigkeit geht so weit, dass für das symmetrische Höhenleitwerk 2 Urmodelle dabei sind. Beim Tokoloschi war es eines, welches doppelt abgeformt werden musste. Es ist also alles darauf optimiert, schnell bauen zu können, wenn man den Urmodellsatz erst ein mal komplett getrennt und vorbereitet hat. Trennwachs ist nicht nur ein einheitliches vorgeschrieben sondern es liegt auch bei. Dies ist nicht selbstverständlich, aber die einzige Möglichkeit, wirklich sicher zu stellen, dass sich jeder an das vorgegebene Wachs auch hält.

Ich habe das Vorhaben zusammen mit einem Modellflugkollegen in Angriff genommen und meinen Formensatz über die erste Woche weg gebaut, danach hat er die Urmodelle erneut vorbereitet und seinen Formensatz haben wir am Stück laminiert. Das heißt im Klartext, dass jedes oben abgebildete Urmodell dabei abgeformt wurde.

Dies ist nur dank der guten Vorbereitung möglich, hat allerdings auch den Hintergrund, dass es möglich sein sollte, vor der Wettbewerbssaison 2005 möglichst vielen Piloten den Formenbau zu ermöglichen, somit ist auch die Zeit, die man den Urmodellsatz hat, klar reglementiert, als Alleinbauer 2 Wochen, für ein Zweierteam 3 Wochen zum Bau von 2 Formensätzen. Dank der erstklassigen Vorbereitung ist dies aber locker zu schaffen und es wird auch nur dann streng ausgelegt, solange ein Nachfolger auf die Urmodelle wartet oder jemand bummelt. Klare Regeln und hinterher kein Stress.

Der Urmodellsatz ist aber nicht nur super vorbereitet und sehr vollständig sondern auch die Vorbereitung des Modelles ist hervorragend. In der Flächenform sind auf der Oberseite die Senkungen für die Verschraubung zum Rumpf vorgegeben und auf der Unterseite Passstifte, so dass der Holmgurt um die Verschraubung herum laminiert werden kann. Ebenso ist ein Passstift für die Höhenruderverschraubung vorgesehen und die Muttern zur Verschraubung werden beim Rumpf gleich in der Form mit einlaminiert, auf diese Weise natürlich entsprechend passgenau. 

Daran ist auch die Weiterentwicklung zu erkennen. Vom Tokoloschi gab es einen der ersten wirklich guten Leihurmodellsätze, der durch viele Hände ging. Um einen entformten Flieger aber auszurüsten, musste ein Wochenende eingeplant werden, EWD einmessen, Fläche und Leitwerk entsprechend aufkleben, ... eine Menge Arbeit, die verblieb, ähnlicher Arbeitsaufwand beim Raketenwurm 1. Einen Selbstbauer schreckt dies nicht ab, man baut sich halt Vorrichtungen, allein schon wegen der Reproduzierbarkeit, aber die Arbeit bleibt. 

Diese Erfahrung mit dem Tokoloschi haben die Münchner auch gemacht und nun bei ihrer Eigenentwicklung nachgelegt. Der Flieger wird entformt, versäubert und dann lassen sich die Teile zusammensetzen und verschrauben. Der Erstflug eines solchen Modells ist dann auch wesendlich entspannter, spätestens ab dem zweiten Flieger aus dem Formensatz, da es einfach reproduzierbar ist und man weiß, dass alles passt. 

Der Formensatz:

Wie es so ist, wenn mehrere Hobbies miteinander um die Zeit konkurrieren, die der Job einem lässt - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und die Fortschritte brauchen viel Zeit.

 

Batleth-Bau

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Der erste fertige Flieger:

Der Erstflug war ziemlich unspektakulär, schnell zwar aber der Flieger liegt sehr sauber in der Luft. Nun wird es Zeit, weitere Modelle für die Saison 2006 zu bauen, ich freue mich drauf.

Zum langsamen Baufortschritt passen aber prima die Flusen im Kopp, was aus dem Formensatz so alles schönes zu bauen wäre, wie beispielsweise ein F5B-7 Hotliner. Mit Rumpfanformung an der Fläche und der vorhandenen Rumpfschnauze sollte da schon was gehen, wenn auch nicht gleich ein 16" Prop, aber bis zum Passstift dürfte der Prop reichen :

 

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erstellt Juni. '05

letzte Änderung Februar '09

© Eike Timm