Erstflugtag

(Dez. '02)

Tja der Flieger ist fertig und die Spannung steigt. Was hat man sich da in den letzten 2 Monaten für ein "Monster" pöapö zusammengebaut und genügen auch die Anlenkungen den Anforderungen? In Uelsen auf dem Wettbewerb hat man hier und da ja schon mal ein Flattern vernehmen können und in den verschiedenen Internetforen gab es Beispiele für zerflatterte F5D Pylonflieger und ich hatte keinen Anhaltspunkt durch Vereinskameraden...

Naja wenigstens eines Faktors konnte ich mir sicher sein. Werfen würde ein Freund aus der Modellfluggruppe, unser bester Werfer, neugierig wie ich also auch bereit mitzukommen. In Braunschweig war gar nicht ersichtlich dass es soo dunstig sein würde aber es war noch ok so,  halt ein regenfreier Herbsttag, aber mehr als regenfrei war er auch nicht. Hat einen Vorteil, man hat seine Ruhe auf dem Platz, keine nervenden Kommentare, nix.

Der Erstflug fand mit einer Aufsteckhaube statt, die ich mal aus Resten gepfuscht hatte (im wahrsten Sinne des Wortes), verbaut waren ein Permax 450 Turbo, 9 Zellen 500AR, also ein Stinger-Spassakku, insgesamt also deutlich leichter als der eigentliche Antrieb, der Motor wiegt vergleichbar viel wie der Hacker, der Schwerpunkt war also ohne viel Trimmblei zu erreichen. Gewichtseinsparung also nur beim Akku aber das reicht.

Erstflug: Der Flieger war ausgewogen, Reichweitentest, Jens wirft, es passte eigentlich alles, etwas trimmen, geht. Wegen der extremen Rollwendigkeit die Ruderausschläge reduziert, besser ist. Ansonsten hatte der Tokoloschi Anfängerseglerqualitäten, mit einem einzigen Unterschied. Wenn man ihn aus großer Höhe fallen ließ, packt das Profil keinen Bremsfallschirm aus, ganz im Gegenteil, aber das will man ja auch so.

Jens bei der Beweissicherung: Noch lebt der Toko! Der artgerechte Antrieb (Hacker B40 FAI F5D und die 9 Zellen RC1600 flight p&m by Hopf mit Präzisionsspinner und CAM 4,7 x 4,7) ist schon eingebaut. Der Umbau war schnell, da die entscheidenden Komponenten alle in der Aufsteckhaube sitzen, im Rumpf selbst ist nur die Fernsteuerung. Diesmal keine schnell gepfuschte Aufsteckhaube aus Resten , besser ist.

Die Spannung steigt, Versuche dies durch besondere Präzision und dumme Sprüche zu kompensieren, der Flieger auf der Schwerpunktwaage:

Es ist doch ein ziemliches "Zäpfchen" mit Antrieb:

Der Erstflug - der eigentliche - war dann aber unkritischer als erwartet. Erneuter Reichweitentest, der SMC14 überzeugt, ein super Wurf von Jens ( Danke!!! ), ein gerade und sauber wegziehender Tokoloschi bei Halbgas, also Vollgas. Das Heulen des Antriebs weicht einem Kreischen und der Flieger nimmt Fahrt auf, Wende. Er beschleunigt weiter, der dunstige Tag macht sich bemerkbar aber ist ok. Motor aus, Fahrt rausnehmen, geringfügig nachtrimmen, Motor wieder ein. 70 sec. Motorlaufzeit habe ich erwartet, also hatte ich den Timer an der Funke auf 50 sec. gesetzt, Reserven für die Landung. Man können 50 sec. kurz sein !!

Erster Landeanflug: Ey, wo ist der Anfängersegler geblieben, der bereitwillig Höhe abbaut?? Nicht dass der Flieger zickig wäre, ganz im Gegenteil, aber zischend gleitet er in praktisch gleichbleibender Höhe über den Platz, zumindestens scheint es so, also kurz noch mal Halbgas, aber nicht zuuu viel Fahrt reinholen, Platzrunde, neuer Ansatz. Wirklich tief reingekommen, an der Platzgrenze hatte ich vielleicht noch 2m und war schon dabei gaaanz leicht abzufangen, Fahrt war schon weitgehend raus. Naja auch so zog sich die Landung noch über gut ein Drittel des Platzes hin (verdammte Kunstflieger, konnten die den nicht länger machen??) und dann badete die Gleitbombe im Modder, im Herbst ist Sülfeld halt ein Sumpf.

Bilanz: Standesgemäß etwas Lande-Ringelpietz (Gleitbombe halt), ein Propellerblatt abgebrochen, ok, sonst aber nichts weiter Bemerkenswertes, die Spannung lässt langsam nach.

Juhuuu! Erstflug und nicht Erstfluch, so macht es Spaß. Das Bauen hat sich gelohnt, der Flieger hat gehalten und gehorcht.

 

Nach dem Erstflug kam dann aber bald der Frost und da dann jeder Maulwurfshügel und jede Kleinigkeit bei der Landung den Flieger beschädigen kann, war dann erst mal Flugpause. Petrus konnte sich nicht entscheiden, genug Schnee um die Landewiese abzupolstern kam nicht zusammen, aber gefroren war sie entweder kernig oder extrem matschig um dann wieder zu frieren !

 

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erstellt Dez. '02

letzet Änderung Mrz. '04

© Eike Timm