Antriebe:

 

Als Standardantrieb hat sich in F5D der Hacker B40 FAI-F5D etabliert. Über die Jahre ändern sich mal ein paar Details am Gehäuse, ansonsten aber nicht wirklich viel. Seit GP2200 sind die Gehäuse offener, um die Wärme besser abzuführen.

Für den Drehzahlsteller ist wichtig, dass er ausreichend Strom abkann und eine niedrige Abschaltspannung hat. Auf dem Bild sieht man einen Jeti Master 70-3P Pylon Steller. Das Bild entstand vor dem ersten Einsatz, danach hatte sich der Schrumpfschlauch vom Steller selbst ausgezogen und wurde durch Kapton-Tape ersetzt. Inzwischen wurde er von einem 90A Steller abgelöst, alternativ ist auch eine 140A Variante zu bekommen, die Antworten auf NiMh und ein Akkureglement, was 7 Zellen Hochstromsetups zumindestens interessanter macht als zuvor.

Der Hacker B40 FAI F5D ist eine Leichtbauversion des Hacker B40. Er wird eingesetzt, da bei F5D absoluter Leichtbau Pflicht ist, seit 2005 mit dem  Mindestgewicht von 1kg für das flugfertige Modell hat das letzte Gramm beim Motor an Bedeutung verloren, bei den Antrieben hat sich aber nichts wirkliches geändert. Die pervertierten Leichtbauten sind verschwunden und für den Motor bleibt nicht wirklich viel mehr Spielraum übrig als zuvor, es sei denn die Leute bauen ihre Flieger selbst.

 

Technische Daten vom Motor (Herstellerangaben):

Gewicht: ca. 140gr 

Maße: Ø 27mm, Länge 51mm 

Leerlaufdrehzahl: 5200RPM/V (Herstellerangabe für den 6 Winder, 9-10 Zellenmotor)

Leerlaufdrehzahl: 6200RPM/V (Herstellerangabe für den 5 Winder, 7 Zellenmotor)

Listenpreis: 215 € (Stand März 2004)

 

Technische Daten vom Steller Jeti Master 70-3P Pylon:

Betriebsspannung: 6-10 Zellen

Strom (Dauer/Kurz): 70/80A

Abmessungen: 68x26x11mm

Gewicht mit Kabel: 41gr

Abschaltspannung: 4,5V

Opto

Listenpreis: 169 € (Stand März 2004)

 

In Freckenhorst ergaben sich für mich auf dem F5D-Wettbewerb 2003 dann mal ungewollt tiefe Einblicke in das Innenleben meines 6winders. Preis dafür war ein geopferter Tokoloschi . Interessant, wie viel Luft der Rotor innerhalb der Luftspaltwicklung hat:

Ein bei ebay gekaufter 5winder für 7 Zellen kam bei mir gleich mit losem hinteren Lagerschild an. 

Dies ist ein Motor, der 1-2 Generationen vor meinem 6winder in dieser Form von Hacker gebaut wurde, zu erkennen an dem hinteren, sternförmigen Lagerschild. Die Motorphasen werden auf dem Umfang verteilt herausgeführt. Dies wechselt bei den verschiedenen Generationen der Hacker F5D Motoren immer mal wieder. Mein 6winder hat die Zuleitungen alle an einer Steller herausgeführt und Lagerschilde aus GfK, dann blieb der Motor an sich so nur die Lagerschilde waren wieder aus CfK, später waren sie dann mal aus Alu, ...

Eins ist aber konstant geblieben. Die hohe Verbreitung dieser Motoren in der F5D-Szene.

 

Februar / März 2004:

Beim Surfen im Internet stellte ich fest, dass es von Mega endlich einen Motor gab, der mir in deren Programm schon lange gefehlt hat.  Den Mega 22/20/1.

Technische Daten vom Motor:

Gewicht: 160gr (Herstellerangabe)

Maße: Ø 36,5mm, Länge 49mm (Herstellerangabe)

Leerlaufdrehzahl: 5500RPM/V (Herstellerangabe)

Listenpreis: 89 € (Stand März 2004)

 

Technische Daten vom Steller TMM 12016-3 PL:

Betriebsspannung: 7-16 Zellen

Strom (Dauer/Kurz): 120/150A

Abmessungen mit Elkos: 72x30x15mm

Gewicht ohne Kabel: 48gr

Abschaltspannung: 5V

Opto

Listenpreis: 179 € (Stand März 2004)

Einfach aus dem Grund, dass es langsam in Richtung 7 Zellen SubC zu gehen schien, machte ein weiterer 70A Pylon - Steller keinen Sinn. Außerdem haben auch die anderen Steller, die mir wie z. B. der 105A Jeti Master vorschwebten, eine Abschaltspannung von 5V. So die Theorie.

Wie man im Bild sehen kann, habe ich hier gleich den Schrumpfschlauch vom Steller entfernt, im Gegensatz zum Hacker war es aber auch zwingend nötig, um den Steller in dem Tokoloschi einbauen zu können. Den 70A Pylonsteller kann man einfach so einbauen, er zieht sich dann zwar den Schrumpfschlauch aus und man muss ihn temperaturfester, z. B. mit Kapton isolieren, aber er passt schon mal mechanisch in den Tokoloschi und somit wohl in jeden anderen F5D.

Beim TMM 12016-3 PL von MGM sah es da etwas anders aus, geliefert wurde ein ziemliches Monster, was man sonst eher von den Rennbooten kennt, mit doppelter Verkabelung, schon etwas übertrieben:

Mit der Höhe besteht keine Chance, den Akku unter dem Steller noch in die Motorhaube zu bekommen, also Umbau, Schrumpfschlauch und Bleche ab:

Wird der Steller doch gleich etwas handlicher. Jetzt passt auch alles schon mal in die Aufsteckhaube vom Tokoloschi.

Den Motor habe ich direkt an den Steller gelötet. Als einziger weiterer Umbau bleibt noch, dass beim Aufstecken der Motorhaube auf den Rumpf jetzt auffällt, dass die Elkos vom Steller gegen die Nasenleiste vom Flügel stoßen. Der Elko am Jeti Master ist quer angelötet und somit kommt die Rundung dem Steller hilfreich entgegen, damit er leichter unter den Flügel rutschen kann. In der Seitenansicht vom TMM sieht man im Originalzustand, wie die Elkos oben raus stehen, dies stört natürlich enorm. Entsprechend wurden diese in die Mitte verlegt, im Vergleich zu vorher verschwinden sie auf die Weise komplett unter dem roten Akkukabel, vorher standen sie zu etwa 1/3 ihres Durchmessers über:

Blieb nur noch die etwas größere Länge durch die Elkos. In einem meiner Tokoloschi hat dies wegen der dahinter kommenden Querruderservos Probleme bereitet, so dass ein Elko gehen musste. Es folgte auch die Verlötung des bleibenden Elkos quer hinter dem Steller. Da ich den Steller nicht länger als kurz im Start bei Teillast betreiben wollte, war dies zu vertreten.

 

 

So, Umbau ist fertig, passt alles in den Flieger und der TMM-Steller hat auf die Dicke des Jeti Master Pylon abgespeckt, dieser ist nämlich effektiv 2mm dicker als angegeben, zumindestens bei den höchsten Bauteilen gemessen...

 Bleibt der Blick auf die Waage.  Die Gewichtsangaben seitens der Hersteller ergeben eine Differenz von 27gr zu Lasten des Mega und TMM. Real wiegen konnte ich nur eine Differenz von 6gr, die absoluten Gewichte lasse ich mal außen vor, gewogen habe ich die fertig umgebauten Komponenten, beide Steller vergleichbar abgespeckt und nur noch mit Kapton isoliert. Vor allem kommt noch dazu, dass seitens MGM Gewichtsangaben ohne Kabel gemacht wurden, seitens Jeti mit Kabel, so dass die Differenz größer als 27gr zu erwarten gewesen wäre.

 

Die Drehzahlmessungen mit CAM 4,7x4,7 sahen eher ernüchternd aus. Dies lag aber nicht an den Antrieben sondern an meinen alten neunzelligen Akkus (RC1600 P&M) . Beide Antriebe nahmen sich nichts. Verwendet wurde der gleiche Akku, eine Messung dauerte etwa 2-3sec. In der folgenden Messung wurde eine geringfügig geringere Drehzahl gemessen, egal ob der Antrieb getauscht oder einfach nur die Messung wiederholt wurde. Die Unterschiede resultierten also aus dem Akku.

Strommessung mit dem Mega:

Auch die Strommessung beim Mega war ganz ok. Strom in etwa 90A bei einer Spannungslage von etwa 0,8V pro Zelle. Bei ein Jahr alten RC1600flight ist nicht mehr zu erwarten, an 9 Zellen GP2200 wurden inzwischen mit Schulze "future88Po" als Steller etwa 120A gemessen, allerdings nicht mit Scope aufgezeichnet.

Ernüchternd hingegen war das Verhalten des TMM Stellers. Trotz schärfster Einstellung im "Race-Modus" mit geringst möglicher Abschaltspannung war ein Anlauf des 22/20/1 mit CAM 4,7x4,7 an 7 Zellen nicht möglich. Dabei handelte es sich um frisch geladene, warme, gut gepflegte GP3000er Zellen, die auf ihrer Höhe waren und mit dem Hacker Antrieb problemlos funktionierten. Zuerst aufgefallen waren mir seltene Absteller im Anlauf an 9 Zellen RC1600. Dafür, dass der Steller für 120A Dauer und gleichzeitig 7-16 Zellen angegeben ist, resultiert für mich die Schlussfolgerung, dass die untere Zellenzahl bei hohen Strömen mir nicht realistisch erscheint. Inzwischen ist der TMM nicht zuletzt weil ich ihn durch Verpolung getötet habe (Asche auf mein Haupt, man sollte abends nicht basteln wenn man schon müde ist) einem Schulze "future88Po" gewichen. Auch dieser hat keinerlei Probleme mit dem Motor bei 7 Zellen. Des weiteren ist dieser Steller wesendlich kleiner und wird dem Antrieb auch bei 9 Zellen GP2200 immer noch gerecht. Im Sommer kam es ohne Lüftungsöffnungen im Flieger aber schon zu Abstellern.

Im Flieger hat der Mega 22/20/1 überzeugt, auch 9 Zellen GP2200, die eine deutliche Leistungssteigerung bedeutet haben, hat er über inzwischen eine gute Saison ohne Folgen weg gesteckt. Der Motor wird nicht übermäßig warm, vergleichbar mit dem Hacker, einen direkten Vergleich mit 2 Fliegern gleichzeitig in der Luft kann ich aber leider nicht bieten. In der Luft lassen sich subjektiv keine Unterschiede feststellen. Einzig auffälliger Unterschied in Verbindung mit dem TMM Steller war, dass der Antrieb etwas kürzere Laufzeiten hatte. Der Steller hat früher abgeschaltet, so dass mehrere Faktoren hier rein spielten. Wenn man nach dem ersten Absteller des Reglers sofort landete, ließen sich mit einem Ladegerät noch etwa 200mAh bei geringem Strom entladen. Der Pylonsteller von Hacker hat eine Abschaltspannung von 4,5V statt 5V beim TMM und somit verblieben hier nur etwa 70 mAh im Akku (RC1600, Stand 2004), wenn man auch bis zum Abschalten des Stellers flog und dann direkt landete. Die Laufzeitunterschiede fallen mit dem future allerdings nicht mehr auf.

Problem war hier wieder mal die Unterspannungsabschaltung des TMM. Normal fliege ich einen Akku nie ganz leer, erstens schont dies den Akku ungemein und zweitens habe ich so einen Reserveanflug nach, falls die erste Landung nicht passt. Denkste, den erneuten Anlauf schafft der TMM Steller nicht mehr, bei den Pylonstellern von Hacker und Schulze kein Problem. Der erste Eindruck, der sich auch bestätigt hat, ist dass der Mega 22/20/1 eine sehr interessante Alternative ist, vor allem wenn der Wettbewerb im Hintergrund steht. Der TMM hat bei niedrigen Zellenzahlen aber eher Probleme, dürfte mehr was für Hotliner mit 10+ Zellen SubC sein, bevorzugt mit Platzreserven im Rumpf. Die Abstellproblematik hatte er übrigens schon vor dem Umbau.

In der Leistungsklasse sind aber auch die TMM keine Geschenke mehr und nach gut 1 1/2 Jahren hat mir der Händler, bei dem ich den Steller gekauft und eingeschickt hatte, diesen auf einen neuen Steller angerechnet. Er hatte den Steller eingeschickt und nichts mehr von gehört, auch nicht auf Nachfragen. Kurzum, eine gewisse Firma ist für mich gestorben . Ich nehme nur noch Steller, wo ich den Importeur oder am besten den Hersteller eigenhändig anrufen kann.

 

 

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letzte Änderung Dez. '06

© Eike Timm