Speed-Drachen

 

Eine kleine Speed-Drachen-Sammung uber die letzten ~30 Jahre, wie der Name meiner Homepage schon verrät, sollte es nicht überraschen, dass die schnellen der Zunft mir am meisten Spaß machen. Die Reihenfolge ist ansatzweise chronologisch aber dann auch gemischt. Kleinserien und Einzelstücke finden sich eher am Ende, zumal der klassisch kommerzielle Massenmarkt in diesem Segment über die Jahre stark nachgelassen bzw. die Kleinserien ihren technischen Vorsprung stark zugelegt haben. Speedkites sind nicht immer einfach zu starten, das ziehen sich Massenmarkthersteller nicht unbedingt an Land.

Positron

Von meinen ganzen Drachen ist der Positron einer der agilsten und definitiv sehr schnell unterwegs. Auch der Hersteller bewirbt ihn als Speed-Maniac und nicht anfängertauglich, das liegt aber vor allem daran, dass 1/4 der Lenkbewegungen der meisten Drachen ihn bereits in scharfe Spinns zieht. Bezüglich Massenmarktdrachen, die es in jedem besser sortierten Drachenladen zu kaufen gab, definitiv einer der "bissigen"

Zitat von dessen Homepage: 

"The Speed Maniac "
"...schneller als ein Computerspiel..."
"...einfach irre - schneller als man gucken kann..."
"...ganz schoen gemein..."


Ach ja... der POSITRON ist nicht anfaengertauglich...
(verdammt schnell... und sensibel. auch in der Waageneinstellung.)

Dies kann ich nur bestätigen und das vor allem auf dem Niveau der 1990er Jahre, der Copyright-Vermerk auf dem Bauplan ist von 1995 - nur um den Drachen mal zeitlich einzuordnen - aber das Design ist alles andere als müde geworden . Nach dem Start rennt er los und ich muss immer möglichst schnell meine Hände auf die geringen Lenkbewegungen "kalibrieren". Sind die ersten Wenden geschafft, ergibt sich der weitere Flug und ich kann mich wunderbar in einen Groove fliegen. Wenn man vorher was anderes geflogen hat, muss man sich stark zurücknehmen, denn der Drachen reagiert schon auf die geringsten Lenkausschläge extrem aggressiv. Hilfreich, um nicht zu sagen notwendig ist es, dem Positron einfach etwas "voraus" zu sein und nicht auf ihn zu reagieren sondern ihn geplant zu lenken, so kann man seine Agressivität relativieren und Zuschauer endgültig verwirren

Inzwischen haben sich bei mir ein paar mehr davon angesammelt, im Alleinflug ist er am schnellsten aber sich von einem Gespann ziehen zu lassen, hat auch seinen Reiz. Der Leitdrachen vom Gespann musste aber an allen Stäben 1mm aufgedickt und auch an der Waage verstärkt werden, nachdem es ihn mir mal mächtig "zusammen gezogen" hat. Auch das war schon eine verstärkte Waage, sie erlitt aber im Dreiergespann einen Mantelbruch und dann zog es den Dyneemakern aus der Mantelschnur. Seither hat mein Leitdrachen eine Waage aus Liros PPSLS 125 mit 180er Anknüpftampen. Mit dieser Waage und der aufgedickten Bestabung hat der Drachen gefühlt auch kein Windstärkenlimit mehr, ich habe es jedenfalls noch nicht gefunden. Ein wunderbarer "Arbeitsdrachen" für Starkwind. Oberhalb von 9bft sollte man sich eh nicht mehr aus Spaß an der Freude vor die Türe bewegen und bis 9bft hat meiner sich inzwischen bewiesen, dann aber an 30m Leinen

Spannweite: 130cm

Gestänge: CfK 4 & 5 mm, komplette Aufdickung um 1mm ist bei stärkerem Wind empfehlenswert

Gewicht: 95 gr original bestabt

Hersteller: Kites Spitfire (Phoenix)

 

Antigrav

Der große Bruder des Positron ist der Antigrav, von Ihm gab es mal einen veröffentlichten Bauplan. Das ganze ist schon länger her, es müsste die Version 2.0 gewesen sein. Viel hat er mit dem Positron gemeinsam, die von mir gebaute Version ist konzeptionell aber noch eine Ecke älter als dieser, komplett ohne Standoffs, nur mit Segellatten. Dies macht den Alleinstart eine Ecke schwieriger, wobei sich die Segellattenspitzen am Strand mit Sand beschweren lassen, so dass er sich durch Leinenzug aufrichtet, auf Wiesen ist dies aber nicht so einfach, da bleibt er so flach auf dem Boden liegen wie auf dem Foto und rutscht bei Leinenzug flach weg:

Durch die Größe fliegt der Antigrav sich deutlich ruhiger als der Positron, baut aber deutlich mehr Druck auf. Ein sehr schöner "Retro-Eigenbau".

Spannweite: 200cm

Gestänge: CfK 6 & 8 mm Exel Extrem

Gewicht: ~200 gr

Eigenbau, Plan von Kites Spitfire (Phoenix)

 

SAS (Speed Anti Sleep) 82,5

Dieser Drachen ist ein mir zugelaufener Eigenbau "moderater Güte" und dient bei mir gelegentlich dazu, wenn jemand Speed-fliegen ausprobieren möchte, ich aber keinen der besseren Kites aus der Hand geben will. Diese Einschränkung bezieht sich vor allem auf die Bauausführung dieses Exemplars und nicht das Design .

Wenn man sich den Positron und den Antigrav anschaut und die Formgebung aus einer leicht gebogenen Leitkante und einer aus 2 Bögen bestehenden Schleppkante, dann ist der SAS schon stark artverwandt , ein sicherlich gut fliegender Kite, in diesem Fall könnte er ganz klar leiser sein .

 

Wiebke XL

Einer der Speedkites sehr früher Generation und immer noch nicht müde, dem High Speed von Wolkenstürmer als Renn-Oma zu zeigen, wo der Hammer hängt ! Einzig dass sie etwas lauter ist, es sei ihr verziehen. Irgendwas muss sich ja auch seit den 1990ern noch getan haben.

Sie hat nicht die Steifigkeit der kleinen/normalen Wiebke, steckt aber trotzdem in der Luft so ziemlich alles weg, wo man sie noch halten kann.

Spannweite: 180cm

Gestänge: CfK 6mm Exel Extrem

Gewicht: egal

Hersteller: HQ

 

Wiebke

Die Wiebke in normaler Größe hat 160cm Spannweite, verwendet wird aber das gleiche Gestänge wie bei der großen auch. Sie ist also noch härter im Vergleich, nur leider habe ich fast nie eine Kamera dabei, wenn ich diese Starkwinddrachen fliege. Sand und Kamera vertragen sich nicht und der Sand ist dann auch schon in der Luft.

Wegen ihres extrem steifen Gestänges habe ich sie auch schon ungestraft bei böigen 8 bft geflogen, ohne dass sie Schwächen gezeigt hätte. Das geht mehr auf die Knochen als der Wiebke an die Substanz, außer man schlägt ein.

Die Wiebke ist vom Windvogel Hamm so um das Jahr 1991 entwickelt und danach in Lizenz von HQ gebaut worden, passend dazu, dass der Orkan Wiebke im Februar 1990 tobte. Auch als Gespann sehr lustig.

 

 

Spannweite: 160cm

Gestänge: CfK 6mm Exel Extrem

Gewicht: egal

Hersteller: HQ

Meine Eigenbau-Wiebke und der "High Speed" von Wolkenstürmer im Vergleich der Proportionen, zwischen den beiden Drachen liegen technisch gesehen gute 10 Jahre.

 

 

Wolkenstürmer High Speed

Mal aus Neugierde gekauft, mit 5mm ist er leicht bestabt für Sinn und Zweck von dem Kite, dazu sieht er schneller aus, als er ist. Bei ordentlich Wind macht ihn die Wiebke als Rennoma zur Schnecke ...

 

Black Widow

"Produkteinführung Januar 2000" steht im Datenblatt, einer der Vorbesitzer hat meine per Edding im Segel auf Juni 1999 datiert. Da dieser Drachen nach meinem Wissen ohne technische Änderung unter 2 Namen verkauft wurde (später dann "Bad Widow"), wird meine wohl ein frühes Baumuster sein und ist mir dann gebraucht gute 20 Jahre später zugelaufen. Für mich ist sie ganz klar ein Drachen aus dem Übergang vom Speed- zum Powerkite, ich bekam sie in reparaturbedürftigem Zustand und habe beim Ersatz der UQS-Verbinder und des Mittelkreuzes ziemlich alles kontrolliert und dabei der UQS über weitere Klipse unter den Verbindern etwas mehr Vorspannung verpasst. Nach den angestaubten Erinnerungen an früher ist sie jetzt ziemlich flott aber nicht minder zugstark unterwegs.

Spannweite: 210cm

Gestänge: 6 & 8mm CfK

Gewicht: 370 gr

Hersteller: HQ

 

 

Wolsing B1

Der Wolsing B1 wurde in der Zeitschrift Kite & Friends 03/2014 als Bauplan veröffentlicht.

Günter Wolsings B-Serie sind Drachen für Speed und Power, als kleinster Ableger ist der B1 Richtung Speed zu sehen, baut aber als handfester Geselle auch Druck dabei auf. Ein schöner Kite für die Küste, sehr schön sauber von Patrick @Fynnsa gebaut.

 

B-Fast

Der B-Fast wurde unter die Baureihe von Günter Wolsing verkleinert und über eine im Verhältnis minimal verlängerte untere Querspreize im Profil reduziert.

Bezogen auf seine Größe hat er schon anständig Power aber er ist eben auch klein gehalten und damit eine schicke Option, bei viel Wind einen Speedie zu fliegen, ohne sich zu verausgaben.

 

Level One - Balor160

Der Balor 160 ist ein schöner Speed-Kite, der sich sowohl per Kippstart als auch aus der Bauchlage noch gut starten lässt, wenn man weiß, was man tut.

Bei 5-6bft macht er dann richtig Party. Für einen regulären Drachenhersteller hat Level One hier richtig einen raus gehauen, der Balor 160 ist schon deutlich schärfer als "Mainstream Massenmarkt".

Spannweite: 160cm

Gestänge: 8mm Pfeilschäfte und Skyshark (leichtes, steifes 8mm Gestänge)

Gewicht: 290gr.

Hersteller: Level One

 

 

Startrampen-Empfehlung

Unten getarnt im Kleingedruckten kommen jetzt schärfere Sahnestücke. Kleinserien von Marco Stoschek (Popeye-Kites), Bernd Feyerabend (Korvokites) oder von Long Duong stammen immerhin noch von kommerziellen Kleinserienanbietern. Es sind aber auch Einzelstücke dabei, die als private Eigenentwicklungen gebaut wurden. Es gibt ja schließlich auch den einen oder anderen Drachenbauer, der bereits im Proto sauberer baut als ich, wenn ich mir Mühe gebe . Dies sind teils Kites in einer Schärfe, wovon Großserienhersteller aus gutem Grund die Finger lassen. Die Kites weiter oben starte ich im Zweifel immer vom Boden ohne Helfer. Normaler Start oder Kippstart, beherzt anziehen, vielleicht noch 1-2 Schritte rückwärts - läuft - Fehlstarts sind selten...

Diese Kites haben oft eine Schärfe, als dass ein Großserienhersteller seinen "guten" Ruf damit riskieren würde, nicht weil die Kites nichts taugen sondern weil einfach zu wenige Kunden damit klar kämen. Mangelnde Kundenzufriedenheit bliebe dann eher am Hersteller hängen als am Trainingsstand des Kunden, wenn diese derartige Drachen nicht gestartet bekämen . Nicht umsonst ist diesem Thema ein eigener Thread im Drachenforum gewidmet, dass man die eine oder andere Bestabung killt und leider auch mal ein Segel, geht einfach mit diesen Kites einher. Was die Schäden drastisch senkt, ist zu üben und zu merken, wann man kurz vor dem Einschlag los lassen muss. Die meisten dieser Kites starte ich auch nur aus einer Rampe. Klappt dies nicht direkt, sollte man akzeptieren, dass der "Walk of Shame" ansteht. Man sieht immer wieder auch die Versuche noch dran rum zu reißen, nur wenn man einen Kite hat, bei dem man weiß, dass die Erfolgsquote aus der Rampe bei ~3/4 liegt, ohne Rampe vielleicht bei 1/10 und der Drachen hat einen erfolglosen Versuch bereits hinter sich, dann kann man sich überlegen, wie sinnvoll ein weiterer Versuch ohne sortieren des Drachens ist. Da sind zahlreiche Segellatten, Whisker und Standoffs, diverses steht raus, weil das Segel daran abgespannt wird. Macht der Drachen einen erfolglosen Hopser und liegt am Boden, hat sich meist auch was vertüddelt, ...

Laufen, wieder in die Rampe spannen oder sauber für einen Start auf dem Bauch ausrichten und nochmals versuchen, wieder auf der Quote ~3/4 und nicht auf reduzierten 1/10 wegen Tüddelfaktor . Wenn diese Drachen aber einmal fliegen, dann brennt der Himmel. Dazu ist die Fertigungsqualität speziell der Kleinserien meist die reinste Augenweide!

 

Korvokites

Bernd Feyerabend baut diverse Drachen verschiedenster Entwickler in einer ausgezeichneten Verarbeitungsqualität und macht diese damit für ein breites Publikum zugänglich. Wer daran Interesse hat und Ihn nicht ohnehin schon kennt, der wird unter www.korvokites.de fündig.

N-Finity 0,2 ; 0,4 und 0,6

Der N-Fintiy ist ein Design von Bertram Nestler. Die Entstehung und Diskussionen dazu finden sich im Drachenforum. Gebaut wird die Baureihe von Bernd in einer breiten Auswahl an Spannweiten. Bernd baut diese Drachen auf Kundenwunsch je nach Verfügbarkeiten in Wunschfarben und -werkstoffen. Meine N-Finitys 0,4 und 0,6 sind beispielsweise gebaut in einem wie ich finde sehr gelungenem Spi-Cuben-Mix.

Spannweite: 0,4:167cm 0,6:205cm

Gestänge: 6mm und 8mm, teils Pfeilschäfte (leichtes, steifes 8mm Gestänge)

Gewicht: vergleichsweise leicht

Hersteller: Korvokites

Der Zwerg der N-Finity-Familie, der 0,2er, ist ein Joker für Familienspaziergänge an windigen Tagen. 20m Leinen sind bereits lang, da geht auch mal was am Strand, wenn man klassische 35m Speed-Kite-Leinen wegen zu vieler Leute nicht mehr ausgelegt bekommt und er ist einfach schnell mal eingepackt.

 

 

Trinity 210 UL

Zur Trinity gibt es einen ausführlichen Fan-Thread im Drachenforum. Es ist eine Eigenentwicklung aus der Speedkite-Szene, die inzwischen von Korvokites angeboten wird. Die Trinity 210 UL ist die größte Ausführung aus dem Angebot von Korvokites.

Im Bereich zwischen 1-2bft beginnt der Spaß mit der Trine, dann auch recht bald mit angenehmem Feedback auf den Leinen und einem sonoren Klang . Spaß bei wenig Wind zu haben, setzt dünne Leinen voraus. Eine gute Einstiegsleine bei wenig Wing sind DC40 in Speedkite-üblichen 35m. Diese hört man dann schon singen, wenn viele andere Drachen noch nicht fliegen.

Spannweite: 210cm

Gestänge: überwiegend Pfeilschäfte (leichtes, steifes 8mm Gestänge)

Gewicht: vergleichsweise leicht

Hersteller: Korvokites

 

Kites von Patrick @Fynnsa

Die Avalanche hat Patrick entwickelt und in diversen Größen gebaut, teils hatten auch weitere Drachenbauer Zugang zu den Plänen. Optisch ist es ein sehr schöner Kite, fliegt dazu sehr effizient und je nach Variante auch schnell.

Zur Lawine gibt es einen ausführlichen Entwicklungs-Thread von Patrick @Fynnsaals Erbauer und diversen Fans im Drachenforum.

Avalanche 114 UL

Der Windbereich ist sehr ähnlich der 210er Trine, die Avalanche ist etwas kleiner, hat merklich weniger Fläche, ist ganz klar der agilere Kite. Die Avalanche 114 UL wird nicht umsonst regelmäßig als (eine der) besten aus der Avalanche-Baureihe bezeichnet. Farblich dezent aber im Lichtwechsel am Himmel ein absoluter Hingucker.

Das in den Kite gezogene Profil ist schon sehr deutlich und trägt zu den hervorragenden Leichtwindeigenschaften mit bei.

Netterweise handelt es sich bei diesem Kite auch noch um die Baunummer #1.

 

Avalanche 82,5

Die kleine Lawine ist als "Brett" bestabt und zeigt, wie stark man einen Shape dadurch verändern kann. Im Vergleich zur Avalanche 114 UL ist es eine Startzicke, im Vergleich zu so manchem anderen Speed-Kite hingegen nicht wirklich, ab 3-4bft fliegt sie zuverlässig und bei der Bestabung mit aufgefütterten Pfeilschäften ist das Windfenster nach oben nur durch den Piloten begrenzt, nicht durch den Kite. Das Profil ist grundsätzlich das gleiche nur weniger ausgeprägt.

Einer meiner Sturmkites für die Küste, im Binnenland hat sie mit böigem Wind zu kämpfen, wo sie dann schon mal wegen des Gewichtes aus der Strömung kippt. Sie ist einfach schwer bestabt und dabei noch eine Ecke kleiner als z. B. der Blizzard.

 

Blizzard Proto

Zum Blizzard von Patrick @Fynnsa gibt es einen ausführlichen Thread im Drachenforum. Es ist eine Eigenentwicklung von Ihm und dies ist der Proto, mit dem er vor allem den Shape getestet hat.

Ein sehr gutmütiger Speedie, der im Binnenland auch so einige Turbulenzen weg steckt. Bemerkenswert bei Patrick ist auch bei diesem Kite, dass er bereits den Proto sauberer baut, als viele je bauen werden (mich wohl eingeschlossen ) ...

Der schwarz eingerandete, weiße Flieger hat trotz seiner Einfachheit am Himmel einen ganz besonderen Auftritt... irgendwie wirkt er, auch wenn man beiden Farben nachsagt, dass sie ja an sich keine Farben sind .

 

Blizzard Mini FullMylar

Der Blizzard Mini ist die kleinste Version mit 155cm Spannweite.

Der kleine Drachen in Mylar ist ein flotter Geselle, anbei ein Video von meinem Erstflug. Im Binnenland hat man selten passenden Wind und es war auch recht hackig aber der Drachen begeistert. Patrick ist hier ebenfalls ein sehr guter Wurf gelungen, vor allem, wenn man bedenkt, dass es nur eine Hand voll davon gibt als private Entwicklung aus Spaß an der Freude.

Bei 4-6 in Böen bis 8bft an der Küste mit einigermaßen konstantem Seewind hat er schon einige Thums Up der Wellenreiter und Kitesurfer geerntet. Für einen Speed-Kite ist ihm sein Handling hoch anzurechnen und wie neutral er auch bei wechselndem Wind steuerbar bleibt. Das führt dann zu so Kommentaren meiner Frau wie "Der erste ging am besten!" und das war dann genau dieser hier

Spannweite: 155cm

Gestänge: 6mm CfK und Easton Powerflight 300 als UQS, Whisker 4mm CfK, Schwalbenschwanz 4mm CfK Vollmaterial

Gewicht: Mit 286gr für die Größe definitiv vorhanden aber kombiniert mit mehr Profiltiefe als bei der kleinen Lawine fliegt er stabil durch wechselnde Winde

Hersteller: @Fynnsa

 

 

Custom Kites

Custom Kites ist eine kleine Edel-Drachenschmiede von Tobi @Speedkiter. Er baut alles mögliche, klassischerweise sind es ausgefallene Speed-Kites in hervorragender Verarbeitung.

Flowdown 160 Proto

Ein extrem effizienter Speedie mit sich sauber über den Doppelkiel ausgeformendem Profil. Guten Binnenlandwind beherrscht er, fliegt ab 2bft, optimal fliegt er aber an der Küste bei 3+bft und dann glänzt er mit einem heftigen Speed, wo er seines Gleichen sucht. Richtung Serie hat Tobi dann nur noch die beiden Segellatten entfallen lassen.

 

Cubitron 130

Ein kleiner Flitzer in Cuben und einem schönen Design. Interessant ist die massive Verwandschaft zur Virage. 130cm ist ein wunderbares "immer dabei-Maß".

 

Berserk

Der Berserk ist eine Entwicklung von @Marcy und kein Standard-Kite aus Tobis Programm. Tja und jetzt kommt das Thema Ordnung - dummes Thema - mein orangener 160er und der 200er Berserk sind von Tobi und die hatte ich auch zuerst, deshalb stehen jetzt alle meine Berserker unter "Custom Kites", auch wenn der 140er der original Proto von @Marcy ist und der blau/türkise 160er ein sehr schöner Planbau von Sven @Ledros...

Zum Berserk von @Marcy gibt es einen ausführlichen Thread im Drachenforum.

Den Bauplan hat @Marcy im Drachenforum veröffentlicht.

Berserk 160

Gebaut von Tobi, 160cm ist für mich eine schöne Größe für stärkeren Wind von 3-5bft, kann aber auch mal eine stärkere Böe.

Spannweite: 160cm

Gestänge: 6mm CfK und Easton Powerflight 300 als UQS, Whisker 4mm CfK

Gewicht: 274gr

Hersteller: @Speedkiter

Mein zweiter 160er wurde von Sven @Ledros gebaut, ist etwas straffer bestabt und mit Mylar satt umrandet. Dazu kommen wahlweise Powerlines, was ihn deutlich griffiger und auch etwas schneller macht. Mit Powerlines ist der Kite aber eine kleine Startzicke

Spannweite: 160cm

Gestänge: 6mm CfK und SkysharkII 8P als UQS, Whisker 4mm CfK

Gewicht: 312gr

Hersteller: @Ledros

Berserk 200

200cm sind für mich schon eher mächtig, dank leichtem Gestänge fliegt der 200er Berserk aber auch schon ab 2bft und ab 3bft anständig flott.

Bei gutem Wind ist der Berserk auch im Binnenland fliegbar, bei laminarem Seewind macht er aber richtig Gaudi. Die kleinen sind diesbezüglich naturgemäß etwas zickiger, zumal mein 140er auch die schwerste Tuchvariante mit viel Mylar hat.

 

 

Virage 125&155

Der Virage ist eine Entwicklung von Dominique @Cheetah und es fanden Bauworkshops statt, in denen einige dieser Kites gebaut wurden. Mein Virage 155 wurde von Tobi @SpeedKiter gebaut und besteht aus ODL Mylar sowie Spinnacker. Es ist ein recht robuster Kite aber trotzdem bleibt er für einen Speedie einfach zu starten und ist extrem binnanlandfreundlich. Ist der Virage erstmal auf Strömung, verzeiht er vergleichsweise heftige Böen, vor allem aber auch die negativen, wenn der Wind mal weg bleibt. Es ist ein angenehm unkritisch zu fliegender Speedie, der allerdings einiges an Druck aufbaut, was für mich Leichtgewicht schon beim 155er die Windgrenze setzt, weniger am Strand aber definitiv im Binnenland, wo ich auf einer oft matschigen Wise fliege und eben nicht abgeschleppt werden möchte. Wenn das nicht eine super Motivation ist, eine 125er Virage zu nähen...

Zum Virage gibt es einen ausführlichen Thread im Drachenforum.

Der Shape funktioniert bei sehr unterschiedlichen, teils auch wirklich kleinen Größen. Als 155er ist es bereits ein erwähnenswert zugstarker Drachen.

Spannweite: 155cm

Gestänge: 6mm CfK Leitkanten und OQS, 8mm CfK kreuzgewickelt, dickwandig als UQS und 4mm CfK Whisker

Gewicht: 320gr

Hersteller: @SpeedKiter

Der 125er Virage knüpft bei den Stärken der 155er nahtlos an, nur dass bei dem Wind, wo ich beim 155er auf verlorenem Posten kämpfend abgeschleppt werde es einfach nur eine Freude, weiterhin einiges an Druck und noch mehr Speed bedeutet .

Spannweite: 125cm ... 126,5cm ?

Gestänge: 5mm CfK Leitkanten und OQS, 6mm steifes CfK als UQS und Kiel, das eine oder andere an den üblichen Stellen aufgefüttert, 10cm teilflexibler Kiel und 4mm CfK Whisker

Gewicht: 215gr (AirX Spi)

Hersteller: Eigenbau

 

 

Popeye-Kites

Beim Ziatyl 210 kann ein guter normaler Start bei gescheitem Seewind noch klappen, nicht aber bei seinem kleinen Bruder dem Ziatyl 165 Mylar oder gar dem kleinen Bruder dem Ziatyl 140 mit voller Bestückung aller Segellatten.

Alles sind sie stark vorgespannte "Bretter" und der Start erfolgt vorzugsweise per Startrampe, zumindest bei mir :

Zwischen die mit Flausch aus selbstklebendem Klettverschluss gepolsterten Bretter kommt der Drachen.

Der Start erfolgt durch anständiges anreißen in einer Form, wie man einem unbedarften Starthelfer den Kite nicht aus der Hand reißen will und diversen Schritten rückwärts. Gute Starthelfer mit geübtem Aufwärtswurf und perfektem Timing sind natürlich willkommen, ich habe mich aber für die Startrampe entschieden, nicht ohne die eine oder andere Leitkante gekillt zu haben. Was für ein abgespanntes Brett!

Was das Video nicht rüber bringt, ist die Musike auf den Leinen und das bereits beim ersten herantasten, auch fehlt der Vergleich zu anderen Drachen bei gleichen Bedingungen. Auch bemerkenswert sind zum einen das Ende vom Flug per Strömungsabriss und auch der leicht schräge Start nach links und die dann erst sichtbare Aufnahme der Strömung. Wenn sowas an Kite erstmal rennt, dann richtig, ich hätte gerne mehr Wind gehabt...

Die nochmals verschärften kleinen Geschwister "Ziatyl 165 Mylar" und "Tazmar 170", beide in Mylar, nicht ganz leicht, gleichmäßiger Seewind 4+bft ist das abzuwartende Wetter, dann starten sie aber recht zuverlässig aus der Rampe

Der Tazmar 170 bei idealem Wetter im Einsatz - anlandiger Wind, 5-6bft - für mich ist dann abschleppen angesagt mit einer satten, fauchenden akustischen Untermalung

Man wird älter, dem Rücken zu Liebe kommen bei viel Wind inzwischen oft 140er oder hoch gestreckte Drachen zum Einsatz, schnell, gerne schneller ... dem entsprechend habe ich mich sehr über die beiden Tavor gefreut, Tavor 140 und Tavor 160:

Der Subbutex 190 ist einer der größeren und sehr zugstarken Speedkites, bei mir eher für Windstärken bis 4bft, gerne auch an längeren Leinen ab 2-3bft.

Spannweite: 190cm

Gestänge: 8mm steifes CfK, überwiegend Pfeilschäfte, teilflexibler Kiel, ...

Gewicht: 497gr

Hersteller: Popeye Kites

 

Long Duong

Cougar II und Typhon

 

 

Diverse Einzelstücke

Zeynep 176

In der Woche vor dem Orkan Zeynep genäht, während Zeynep hier am Dachgeschoss rüttelte fertig geworden mit bestaben und Waage knüpfen. Ich wollte mal wieder selbst was bauen, Pate standen die Baupläne vom Antigrav/Positron und diverse meiner Kites zum abgucken von Bauweisen. Mut zu Streckung und reduzierter Pfeilung ggü. konventionellen Bauweisen wie eben Antigrav/Wiebke brachte unter anderem der Bauplan des Berserk im Drachenforum und dann war der Shape innerhalb weniger Minuten unter Zuhilfenahme eben des geplanten Gestänges auf Pappe gezeichnet und die Segellatten unter Inspiration vom Tavor platziert. Dem Bau widme ich aber dann doch eine eigene Seite ...

Zum Baubericht: Zeynep 176

Spannweite: 176cm

Gestänge: 6mm CfK Leitkanten (zuerst Exel Cruise, dann Pfeilschäfte 400er Spine), Kiel und OQS in 6mm Exel Cruise, 300er Spine Pfeilschäfte als UQS, 4&5mm CfK bei Whiskern und Segellatten. Kiel und Segellatten teilflexibel.

Gewicht: 326gr.

Hersteller: Eigenbau nach eigenen Skizzen mit etwas Inspiration von verschiedenen Kites zu diversen Lösungen

Inzwischen ist der Zeynep176 sauber ausgetrimmt und macht viel Spaß zu fliegen ...

Ein Video, was dem Erbauer wie Honig runter geht, für die meisten anderen auf die volle Länge aber langweilig werden dürfte ...

 

 

Scalpel Mini

Der Scalpel Mini ist ein von André Eibel entwickelter Speedie, in geringer Stückzahl gebaut in Cuben mit aufwendigen, flächigen Klebetechniken. Von der Bauweise her erkennt man den Segelmacher deutlich differenzierend zu normalen Lenkdrachenbauern, beeindruckend sind u.a. das sehr geringe Gewicht im Vergleich zum eher kleineren Zeynep und die innovative Profilverstellung über das Unterfüttern der V-Spreizen. Leider hat uns André deutlich vor der Zeit verlassen, so dass er den Drachenhimmel bedauerlicherweise nicht weiter bereichern kann.

Spannweite: 180cm

Gestänge: 6mm CfK Leitkanten, UQS in konischen Black Diamond

Gewicht: 285gr.

Hersteller: André Eibel

 

 

The Curve

The Curve CodeZero 140, ein Proto von @fred99. Für die Spannweite etwas weich bestabt, dafür einfach zu starten und ein optischer Leckerbissen

 

 

Namenlos 140 FullMylar

Dieser Drachen sieht wohl nur zufällig wie ein Liquid aus, stand mal für einen guten Preis unter der Betonung, dass es kein Liquid sei in Kleinanzeigen, es sei aber ein reines Sportgerät und ein ü200km/h-Kandidat - nicht für Anfänger.

Fein gewebtes Mylar Typ PG45, ein super Profil, starkwindfest. Nach einem Flugtag bei 5-7bft braucht es den ganz großen Meißel, so ein penetrantes Grinsen wieder aus dem Gesicht zu bekommen . Verkäufer in Kleinanzeigen schreiben ja oft "Mist" - dieser nicht ... und bei anständig Wind ist auch ernsthaft Musike auf den Leinen!

 

 

Chiron 160 Cuben

Der Chiron ist eine Entwicklung von Sven @ Ledros aus dem Drachenforum und setzt diverse sehr spezielle Lösungen um. Der Shape ist alles andere als alltäglich und dazu hat die Waage quasi "alle Zusatzstrippen, die es gibt" und eigentlich noch ein bisschen mehr . Es ist ein druckvoller, extrem schneller Kite mit vielen Einstellmöglichkeiten über Abfangschenkel, Powerlines und ziemlich viele Clips auf den Leitkanten, so dass er komplett brettig getrimmt werden aber auch etwas mehr Profil ausbilden kann.

Dafür, dass es der Proto von Sven ist, wurde gleich der erste Drachen in einer hervorragenden Handwerkskunst gebaut! Spannend ist auch die über dem Kiel aufgespannte Waage, um trotz der ungewohlich weit in Flügelmitte liegenden unteren Querspreize mit dem Anschlagpunkt der Waage am Kreuz weit genug nach unten zu kommen .

 

 

 

Wer diese Speedkite-Sammlung kritisch betrachtet, wird merken, dass ein gewisser Drachentyp sich häuft. Gerne 1,6-1,7m Spannweite, gerne ideal für 4-6bft, ein paar Kites sind dabei, die auch früher Spaß machen, ein paar, die kein wirkliches Wind-Limit nach oben haben, außer dass ein Mensch mit Sinn und Verstand irgendwann mit dem Allerwertesten zu Hause bleibt ... aber es gibt so Wetterlagen, auf die freue ich mich schon lange im Vorraus und wenn ich genau dann auch an der Küste sein kann, dann soll es nicht an einer gebrochenen Bestabung liegen, ob ich zum fliegen komme. Bricht irgendeine Stange, wird an solchen Tagen nicht lange gebastelt - nächster Kite - und dann gerne einer schärfer und passender als der davor und hält so eine Wetterlage länger...

Die Sammlung ist aber nicht umsonst über viele Jahre und aus der einen oder anderen Gelegenheit heraus gewachsen und ich trenne mich auch einfach nicht gerne von guten Kites .

 

 

 

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erstellt Nov. '02

letzte Änderung August '23

© Eike Timm