Gecko

Ein wendiges Krabbeltier, vorzugsweise heimisch an gut tragenden Hangkanten... besonders gern anzutreffen bei etwas mehr Wind , allerdings etwas scheu und deshalb meistens recht schnell unterwegs... da es sich mit seinen 2,1m Spannweite selten gut verstecken kann ...

Die Kinderstube dieses grazilen Tierchens liegt  im CAD made by David Pichler, der darauf hin Urmodelle hat fräsen lassen und die Formen gebaut hat, die dann zu mir diffundiert sind.

Input war, dass der Flieger nicht all zu schwer gebaut werden sollte, um seine Eigenschaften optimal ausspielen zu können. Außerdem wollte ich dieses Jahr nicht ganz so auf die letzte Minute einen Flieger zusammen pfuschen wie letztes Jahr bei der "Hanghure" - einem Flieger, den man wirklich nicht anders nennen kann. Erste Maßnahme war also, rechtzeitig zu lackieren, sogar etwas mit abtapen, so "viel" Arbeit mache ich mir dann doch eher selten ...

Um einen robusten Flieger für den Hang zu bauen, habe ich die letztjährige Bauweise nur geringfügig verändert. Die Faserbelegung ist nahezu die gleiche, einige Lagen Gewebe und Gelege aus dem Regal "dick & durstig". Um die Harzmengen im Griff zu behalten, die das ganze normal sehr schwer werden lassen - wohl zu schwer für den Gecko - habe ich das ganze abgesaugt mit Abreißgewebe und einer viellagigen Schicht Klopapier.

Das ehemals durstige, was da aus dem Gewebe ins Klopapier zieht, wird also am Hang die Wendigkeit des Fliegers nicht mehr dämpfen ... , einzig dieses Klopapier - Abreißgewebe- Brett hinterher runter zu reißen, ohne die Schale aus der Form zu ziehen, war nicht wirklich trivial und ziemlich anstrengend .

Resultat der Geschichte sind gut verdichtete Schalen aus den Werkstoffen, die das Modellbauerherz höher schlagen lassen und die ein nettes Spielzeugs versprechen. Um gegenüber der Bauweise ohne Vakuum die reduzierte Schalendicke bei der Beulsteifigkeit auszugleichen, kamen dann ein paar mehr Stege in die Fläche - 6mm Depron, überzogen mit sehr dichtem Kohlefasergewebeschlauch. Auch die Servos kommen direkt in die Fläche - S3150 von Futaba - dickere Servos passen leider nicht. Dazu sind auch die Einsätze für Servoabdeckungen aus der Form geflogen, die braucht es so natürlich nicht. Ich bin einfach ein Freund von schieren Flächen.

Der nächste Schritt ist dann das verschrauben der Form. Man kommt sich dabei etwas vor wie ein U-Boot-Bauer, der diese vielfach verschraubten Flansche montiert, dafür erspart es das Hantieren mit zig Schraubzwingen und die nicht ganz kleine Form bleibt auch alleine gut zu hantieren. Der arme, kleine Aldi-Schrauber hat gegen Ende dann doch langsam bedenkliche Geräusche von sich gegeben, hat es aber durchgehalten. Ohne Akkuschrauber ist man hier wirklich aufgeschmissen.

Ähnlich geht auch der Bau des V-Leitwerkes von statten und so langsam pellen sich dann die einzelnen Teile dieses Hangreptils aus ihren Eiern ... 

 

 

Etwas später:

Für Interessenten an diesem Flieger sei angemerkt, dass sie ihre Mails gleich an Thomas Nothdurft schicken sollten. Ich baue nur für den Eigenbedarf und hatte die Form vor dem diesjährigen Dänemarkurlaub länger unbenutzt liegen, als mir lieb gewesen wäre - am Material lag es nicht, das lag daneben . Es wird aber bei thono-fly (Thomas Nothdurft Modelltechnik) eine käufliche Version geben, sobald die Fertigungsformen erstellt sind. Seine erstklassige Qualität ist ja bereits vom SRTL bekannt.

Und Bilder zum genießen aus Hanstholm 2006, ich brauch für den Bau einfach manchmal eine Deadline wie so einen Urlaub, damit ich mir "zwangsweise" die Zeit nehme :

 

 

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erstellt Oktober '06

© Eike Timm