Projekt IOM - Rumpfbau

 

Wie auf der Übersichtsseite schon geschrieben, war die Rumpfform und der Eigenbau von Rümpfen zuerst nicht geplant, da bei ebay dann aber eine Form von einem Boot angeboten wurde, die genau dem Bootstyp entsprach, den ich eigentlich bevorzuge, habe ich sie dann aber doch gekauft, ebay muss man halt nehmen oder sein lassen und ich wollte vor allem ein breit gehaltenes IOM, welches besonders für Starkwind und die Glitsche ausgelegt ist.

Vor dem Bau des ersten Rumpfes wird speziell eine bei ebay gekaufte Form mit "Vorgeschichte nach Hörensagen" erst mal sehr gründlich getrennt und poliert, mit besonderem Augenmerk auf die Verträglichkeit des verwendeten Trennmittels. Zur Not muss die Form komplett ausgewaschen und von Grund auf neu eingetrennt werden. Als letztes kommt noch PVA zum Einsatz, da so großflächige, gewölbte, recht leichte Teile sich so am sichersten entformen lassen.

Die zum Bau vorbereitete Form:

Sicher, eine perfekte Form sieht etwas anders aus, ein in der Trennebene flächig aufgetragenes Formenharz würde sie langlebiger machen, um die Trennebene wiederum einen Rand zu ziehen und gegen diesen hoch zu laminieren nochmals, so wie beim Bau der Schwertform beschrieben. Die Nutzfläche der Form ist aber recht gut und die Rümpfe, die aus ihr gebaut werden, lassen die Mängel der Form nicht mehr erkennen. Für ebay also eine sehr ordentliche Form, denn die wirklich perfekten nehmen meistens einen anderen Weg.

Der erste Testrumpf muss erst mal so gebaut werden. Mit diesem als Stempel wird dann aus Packpapier eine Schablone für den Gewebezuschnitt erstellt, Papier in die Form, Rumpf hinterher und drum herum abschneiden. In der Oberseitenform war zuerst der Übergang von Nutzfläche zur Trennebene nicht zu erkennen, was beim Bau sehr hinderlich ist. Mit dem Testrumpf als Anhaltspunkt lässt sich dieser Übergang aber in der Form präzise anreißen. Im Bereich links und rechts vom Cockpit sind diese Anrisse auf dem obigen Foto zu sehen. Diese helfen beim verkleben von Deck und Rumpf, sonst muss geraten werden, wo das Dickharz hin soll, es wird also sicherheitshalber zu viel aufgetragen.

Beim Bau des Rumpfes kommen 2 Lagen 160er Glas und an einigen ausgewählten Stellen eine dritte Lage als Verstärkung zum Einsatz. Die Verstärkungen werden zwischen den beiden durchgehenden Lagen eingelegt.

Gebaut wird dabei mit einer Rolle und einem Pinsel für den Bugbereich. Die einzige Stelle, die etwas Dickharz bedarf, damit die Ecken ohne Lunker baubar sind, ist der Übergang vom ausgerundeten Cockpit zum geraden RC-Bereich. Diese weiße Stelle ist im dritten Bild beim Decksbau deutlich zu sehen. Einzig der vordere Bereich des Cockpits ist nicht mit einer einteiligen Lage zu bewältigen, hier muss angestückelt werden.

Der Rumpf wird an der Trennebene bündig versäubert, das Deck ragt in die Trennebene hinein. Die so fertig laminierten Teile werden erst mal 2h in der Temperkammer untergebracht, damit sie schneller angelieren. Wenn das Laminat dann nur noch leicht klebt, sich das Gewebe also nicht mehr sofort in der Form verschiebt, kommt auf den vorweg angesprochenen Anriss in der Decksform, der durch das Laminat durchschimmert, eine Raupe Dickharz. 

Obwohl das Laminat bereits angeliert ist, muss die Form vorsichtig zusammen gesetzt werden. Zu viel Verschieben verursacht immer noch Lunker in der Naht. Nass in nass zu verkleben führt aber zu einer besseren Verbindung, ist also das erhöhte Risiko wert, gegenüber einer Verklebung von ausgehärteten Teilen.

Danach wird die Form verschraubt und in die Temperkammer gelegt.

Am Tag drauf kommt dann das Entformen, beim Bau der Schwertform zwar schon beschrieben, bei einem eher leichten und dünnwandigen Rumpf aber eine Angelegenheit, die mehr Erfahrung und Fingerspitzengefühl bedarf denn Kraft .

Zuerst wird die Decksform abgenommen, ein gezieltes Hebeln unter Berücksichtigung der Kante beim Übergang von Vordeck und Cockpit - plöpp - das hört man gerne und die Decksform springt ab.

Das Deck hatte beim Bau wie oben beschrieben eine Überlappung in die Trennebene. Diese wird mit einem Spachtel gelöst, danach wird der gewölbte Rumpf mit sanftem Dehnen der Form und gezieltem Zug gelockert. Bei dieser Rumpfform bietet es sich beispielsweise an, schließlich am Heck den Rumpf aus der Form zu heben.

Fertig versäubert sieht es dann hoffentlich so aus:

PVA und Schleifstaub abwaschen und anfangen zu bauen .

 

 

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erstellt September/Oktober '04

© Eike Timm